2016 so war’s:

2016-03-12_22016-03-12_52016-03-12_62016-03-12_12016-03-12_412. März 2016 Frauen-Demonstration zum internationalen Frauenkampftag 8. März in Zürich

Pressecommuniqué

Wie jedes Jahr versammelten sich heute mehr als 1000 Frauen auf dem Hechtplatz in Zürich zur Frauendemonstration im Rahmen des internationalen Frauenkampftages 8. März. Ein kämpferischer, lautstarker und vielfältiger Demozug machte sich auf, um vom Niederdorf über den Münsterplatz zum Banken-Herz der Stadt über die Shoppingmeile der Bahnhofstrasse in das von der Aufwertung umklammerte Arbeiterinnenviertel zu ziehen, wo auf dem Helvetiaplatz eine Abschlusskundgebung stattfand. Die Frauen nahmen sich den öffentlichen Raum, um auf die internationalen und lokalen Kämpfe von Frauen aufmerksam zu machen.

Dieses Jahr standen verschiedene zentrale Themen im Mittelpunkt der Frauendemo:
– Die Kriege, die das Leben vieler Frauen bestimmen, insbesondere die Situation der Kurdinnen in den belagerten türkischen Städten und dem syrischen Kriegsgebiet. Wir widmen die diesjährige Demonstration den Frauen in Cizre, in Amed und den anderen durch die Türkei eingeschlossenen und zerstörten Städten.
– Die Flucht, zu der viele Menschen gezwungen sind und der Rassismus, der vor allem hier in Europa geschürt wird.
– Die Angriffe auf Frauenrechte und die Verschärfung der Arbeitsbedingungen, die international und in der Schweiz um sich greifen.
– Aber auch und vor allem der Widerstand, der von Frauen gegen alle diese Zumutungen und Attacken geleistet wird.

Es wurden Grussbotschaften verlesen aus Rojava, von MLKP-Frauen und internationalen Brigaden, aus dem Baskenland von Ohiuk-Bilboa, einer feministischen Frauenbesetzung, von aktiven Frauen aus Hamburg. Danach folgte eine Rede zum Tod von Berta Caceres, einer indigenen Aktivistin, die in Honduras ermordet wurde.

Bevor der Demozug losging, wurde für alle ermordeten und gefallenen Genossinnen und Kämpferinnen weltweit wurde eine Gedenkminute abgehalten.

Die Parolen und Forderungen waren nicht zu überhören. Es wurden viele Flugblätter und Zeitungen verteilt, Reden gehalten, Aktionen durchgeführt und Parolen gesprayt unter anderem zu diesen Themen:

– Solidarität mit politischen Gefangenen weltweit
– Aufbau der Frauenselbstverteidgung in Kurdistan
– Kriegsprofiteure angreifen – Fluchtursachen gemeinsam bekämpfen
– Frauen auf der Flucht
– Gegen Sexismus und Modediktat
– Gegen Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten
– Löhne rauf – AHV-Alter runter
– Privatisierer enteignen – TISA bekämpfen
– Für die Kollektivierung der Sorgearbeit
– Gegen die Abschaffung des Cabaret Statutes
– Die Stadt für die, die darin wohnen
– Sexarbeit ist Arbeit

Transparente, Fahnen, Fackeln, Knaller und verschiedenes Lärmgerät und Pfeifen begleiteten die laute Demonstration.

8. März Frauenbündnis Zürich

Beritan Frauenrat, BFS Frauen, FrauenLesbenKasama, Frauen-Café Winterthur, Frauen*?!…Kafi des Raums für die Autonomie und das Ferlernen, Gruppe für eine antikapitalistische Praxis, Neue Frau/ATIK, Frauenstruktur/Revolutionärer Aufbau Zürich, Revolutionäre Jugend Zürich, Tierrechtsgruppe Zürich und Einzelfrauen

Hintergrundinfos

Seit Jahrzehnten wird die 8. März-Demonstration ohne offizielle Bewilligung und unter solidarischem Fernbleiben der Männer durchgeführt. Sie ist ein wichtiger Anlass und wird von einem vielfältigen, linken, revolutionären und feministischen Frauenbündnis organisiert. Das Bündnis deckt viele Spektren der ausserparlamentarischen Linken und der linken Frauenzusammenhänge ab.

In diesem Raum, den wir uns einmal im Jahr für ein paar Stunden erobern, äussern wir uns laut und deutlich über die politischen und sozialen Kämpfe, die hier und weltweit von Frauen geführt werden. Wir drücken unsere Solidarität aus und thematisieren Aktuelles und Historisches. Denn von all den schönen Dingen wie Gleichberechtigung und Lohngleichheit, von gerechter Arbeitsteilung und Aufenthaltsrechten für alle Frauen sind wir sehr weit entfernt. Deshalb kämpfen wir am internationalen Frauenkampftag ‑ und an jedem anderen Tag ‑ gegen die Gewalt an Frauen, für eine Kollektivierung der Hausarbeit, gegen Sexismus, gegen die Illegalisierung von Migrantinnen, für mehr Lohn und mehr Freizeit und vieles mehr… Kurz: Wir kämpfen für ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben in einer Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung