Film über Women on Waves mit Input von Sarah Diehl
12:00 Kino Xenix, Kanzleistrasse 52, 8004 Zürich
Diskussion mit Sarah Diehl
15:00 Volkshaus, Grüner Saal, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich
Laut WHO sterben jährlich 47 000 Frauen an illegalen und daher unsicheren Schwangerschaftsabbrüchen. Rebecca Gomperts behandelt als Ärztin auf einem Greenpeace Schiff Frauen nach illegalen Abtreibungen. Sie erlebt so selbst, dass Verbote eine Abtreibung nicht verhindern, sondern diese nur lebensgefährlich machen. Überzeugt davon, dass jede Frau das Recht haben sollte, selbst über ihren Körper zu bestimmen, kommt ihr die Idee, Abtreibungen auf einem Schiff in internationalen Gewässern anzubieten, um so nationale Gesetzgebungen zu umgehen. Ihr Projekt WOMEN ON WAVES beginnt mit einem spektakulären Medienrummel, sieht sich jedoch rasch konfrontiert mit gesetzlichen Hürden, religiösen Protesten, Regierungen und gar Militärblockaden. Rebecca und ihr Team lassen sich davon nicht abhalten. Aus vermeintlichen Niederlagen schöpfen sie stets neue Kreativität und
neuen Mut, um ihren Kampf für Frauenrechte weiterzuführen. Mit dem Projekt WOMEN ON WEB bauen sie ein internationales Netzwerk auf, in dem Frauen sich gegenseitig darin schulen, selbst sichere Abtreibungen vorzunehmen. VESSEL ist ein Film über internationale Solidarität, feministischen Aktivismus jenseits von Staats- und Gesetzesgrenzen und das Portrait einer starken und mutigen Frau.
Im Anschluss an die Vorführung wird die Berliner Feministin, Schriftstellerin, Publizistin und Filmemacherin (Abortion Democracy) Sarah Diehl Fragen zum Film und zur Arbeit von Women on Waves beantworten. Sarah Diehl setzt sich seit Jahren auf verschiedenen Ebenen mit reproduktiver Gerechtigkeit auseinander und ist u.a. aktiv in der Gruppe Ciocia Basia. Diese hilft Frauen aus Polen,
kostengünstig nach Berlin zu kommen, um dort einen sicheren Schwangerschaftsabbruch zu bekommen.
Um 15 Uhr werden wir dann weiter mit Sarah Diehl über die Themen körperliche Selbstbestimmung und Abtreibung sprechen. Obwohl etwa ein Drittel aller Frauen mindestens einen Schwangerschaftsabbruch hatte, wird dieses Thema immer noch tabuisiert und nimmt sowohl privat wie gesellschaftlich keinen Raum ein. Gleichzeitig kämpfen konservative Gruppierungen vehement für eine weitere Einschränkung von sexuellen Selbstbestimmungs- und Abtreibungsrechten. Es gilt also, nicht bloss Abwehrkämpfe gegen reaktionäre „Lebensschützer“ zu führen, sondern die Auseinandersetzung erneut in die Öffentlichkeit zu tragen, sowie feministische Praxen und Perspektiven zu entwickeln.
Triggerwarnung: Im Film wird sexualisierte Gewalt beschrieben.